(14) Latein in anderen Worten. Vom Übersetzen in der Altphilologie - Teil 2: Praxis

Shownotes

In dieser Folge gehen wir weiteren großen Fragen der Übersetzung lateinischer Texte nach: Was passiert eigentlich sprachlich, wenn wir einen Text aus dem antiken Rom lesen? Wie wird aus dem Verständnis lateinischer Dichtung und Prosa eine Übersetzung? Welche Entscheidungen und Abwägungen bestimmen, wie wir Gedanken und Bilder aus der Antike in unsere Gegenwart transportieren?

Dabei lassen wir mit Ovid nicht nur einen beliebten und wichtigen lateinischen Autor in diesem Podcast endlich zu seinem Recht kommen. Wir geben euch auch einen Einblick in die Geschichte und Tradition der Übersetzungen von Ovids Metamorphosen (ins Deutsche) und diskutieren über deren jeweilige Besonderheiten -- und was man daraus über den Text lernen kann. Zu (hoffentlich) guter Letzt haben wir euch natürlich auch unsere eigenen Übersetzungen und Gedanken dazu mitgebracht -- viel Spaß damit und dieser Folge (und möget ihr unseren bescheidenen Versuchen gewogen sein ;-))!

Wenn ihr die 1. Folge dieses Zweiteilers (Unklassisch Folge 13) noch nicht gehört habt, beginnt am besten mit dieser!

Hier der Ovid-Text zum Mitlesen (Ov. Met. 1.1--4):

In nova fert animus mutatas dicere formas corpora. di, coeptis (nam vos mutastis et illa[s]) adspirate meis primaque ab origine mundi ad mea perpetuum deducite tempora carmen.

Die besprochenen Übersetzungen findet ihr ebenso wie unsere Übersetzungen im Begleitpost zu dieser Folge.

Zitierte Literatur:

  • Grjasnowa, Olga: Die Macht der Mehrsprachigkeit. Über Herkunft und Vielfalt. Berlin 2021.
  • Schmitzer, Ulrich: "Ovids Verwandlungen verteutscht. Übersetzungen der Metamorphosen seit dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit bis zum Ende des 20. Jahrhunderts." In: Studien zur Praxis der Übersetzung antiker Literatur. Geschichte – Analysen – Kritik. Herausgegeben von Josefine Kitzbichler und Ulrike C. A. Stephan, Berlin--New York 2016. S. 113--245

Textausgaben:

  • Ovidii Metamorphoses. Herausgegeben v. W. S. Anderson. 5. Auflage Stuttgart/Leipzig 1993.
  • Ovidii Metamorphoses. Herausgegeben v. R. J. Tarrant. Oxford 2004.

Kapitelmarken:

(00:00:00) -- Intro und Rückblick zur 1. Folge

(00:03:42) -- Nachträge zur letzten Folge

(00:07:50) -- Was haben wir in dieser Folge vor?

(00:10:28) -- Eine (extrem kurze) Einführung zu Ovids Metamorphosen

(00:14:51) -- Was steht im Text? Ein genauer Blick auf das Prooemium der Metamorphosen

(00:32:40) -- Tricks und Hilfsmittel zum Lesen lateinischer Texte

(00:37:00) -- Vom Textverständnis zur Übersetzung: Mehrdeutigkeiten, Kontextwissen, Textvarianten

(00:51:28) -- perpetuum und deducite als "poetologische" Ausdrücke (?)

(01:00:01) -- Schmidt 1712: Eine erste greifbare Übersetzung

(01:09:30) -- Sedlezki 1763: Eine Übersetzung in Reimen

(01:17:03) -- Safft 1766: Eine Übersetzung in Prosa

(01:29:41) -- v. Rode 1791: Eine Standard-Übersetzung

(01:37:09) -- Schlüter 1796: Eine Übersetzung in deutschen Hexametern

(01:53:04) -- Voss 1798: Eine Nicht-Übersetzung

(01:53:57) -- Fink 1995: Eine Neu-Übersetzung nach v. Rode

(01:59:29) -- v. Albrecht 1994: Eine Reclam-Übersetzung

(02:05:47) -- Holzberg 2017: Eine aktuelle Übersetzung

(02:14:09) -- Janas Übersetzung

(02:29:46) -- Patricks Übersetzung

(02:46:10) -- Verabschiedung