(29) Kassandra glauben. Eine Besprechung der Erzählung von Christa Wolf
Shownotes
Diesen Monat haben wir wieder einen modernen Text im Programm: Eine aus unserer Sicht sehr erfolgreiche Neuerzählung (re-telling) der Geschichte vom Trojanischen Krieg, und zwar die Erzählung "Kassandra" von Christa Wolf. Begleitet uns auf unserem Weg durch Kassandras Troja, durch die Strukturen einer patriarchalen Gesellschaft auf dem Weg in einen selbstzerstörerischen Krieg und durch die Nischen einer weiblich dominierten Gegenwelt. Wir sprechen dabei unter anderem über die neuen Facetten, die Wolf und Kassandra dem bekannten mythologischen Personal der Ilias abringen; über die Faszination der Dichte und die sprachliche Außergewöhnlichkeit des Textes; und darüber, wie sich der Text zwischen antikem Stoff und zeitgeschichtlichem Kontext als neuer Mythos positioniert.
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Literaturangaben:
- Wolf, Christa: Kassandra. Eine Erzählung. Leipzig / Hamburg 1983.
- Mau, Steffen: Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Berlin 2019.
- ders.: Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt. Berlin 2024.
Kapitelmarken:
(00:00:00) Intro
(00:04:43) Grundlegendes zu Autorin und Werk
(00:11:20) Vorbemerkungen und inhaltlicher Überblick über "Kassandra"
(00:23:18) Der Beginn der Erzählung
(00:32:15) Kassandra als Figur
(00:43:42) Aeneas und Anchises
(00:56:29) Eumelos und die Frage der DDR-Allegorie
(01:01:53) Priamos, Paris und das Patriarchat
(01:11:36) sisterhood und Frauenrollen in der weiblichen Gegenwelt von Troja
(01:16:32) Hektor "schwarze Wolke"
(01:21:30) Achill das Vieh
(01:29:33) Agamemnon der Feigling
(01:33:40) Wertschätzung des Textes und abschließende Gedanken